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Selbstständig bleiben, in Gemeinschaft leben

Ob wir an Angehörige und Freunde oder an unsere eigene Zukunft denken – die Frage, „Wie möchte ich im Alter wohnen?“, geht uns alle an. Es gibt schon heute viele gute Ansätze, die eine selbstbestimmte Lebensführung im Alter unterstützen. Das kann zu Hause sein oder auch in einer gemeinschaftlichen Wohnform, in der man unabhängig leben und trotzdem sicher betreut sein kann. Im neuen Parkquartier Königsborn treffe ich Geschäftsführer Ludger Tölke und die Pflegedienstleiterin Danuta Polk, um das neue Angebot im Quartier kennenzulernen.

Frau Polk, warum ist das Thema „selbstbestimmtes Wohnen im Alter“ so wichtig?
Es ist deshalb so wichtig, weil sich die meisten Menschen wünschen, im Alter so lange wie möglich selbstständig leben zu können, idealerweise im vertrauten Umfeld. Hinzu kommt, dass sich die Lebensumstände der Älteren in unserer Gesellschaft wandeln. Ältere Menschen treten heute deutlich selbstbewusster auf als frühere Seniorengenerationen. Viele wollen ihr Leben im Alter aktiv angehen und eigenverantwortlich gestalten. Das ist ihr gutes Recht und gesellschaftlich gesehen eine großartige Ressource.

Im Frühjahr sind die ersten Mieter im Neubauvorhaben eingezogen. Ihre „Senioren-Wohngemeinschaft Potsdamer Straße“ befindet sich auch in diesem Komplex. Was bieten Sie genau dort an, Herr Tölke?
Auf circa 520 qm haben wir dort eine Wohngruppe mit 12 Plätzen. Jede Bewohnerin und jeder Bewohner hat einen eigenen Wohn- und Schlafbereich mit einem eigenen Bad. Für die Wohngemeinschaft steht eine schöne Dachterrasse zur Verfügung. Die Betreuung ist rund um die Uhr durch qualifiziertes Personal sichergestellt. Haushaltsführung und die Organisation des Gruppenlebens werden nach dem jeweiligen Bedarf unterstützt. Weitere individuelle Hilfe- und Pflegeleistungen werden durch unseren ambulanten Pflegedienst MAK erbracht.

Gibt es auch Gemeinschaftsräume?
In der Wohngemeinschaft sind zwei gemütliche Gemeinschaftsräume, in denen die Bewohnerinnen und Bewohner sich unterhalten und gemeinsam Zeit verbringen können. Für Veranstaltungen oder Feste wird es ab dem neuen Jahr ein Begegnungscafé direkt an der Berliner Allee geben. Hier laufen die Gespräche mit dem Eigentümer und dem Betreiber noch. Das Café ist uns besonders wichtig, weil wir dadurch den Kontakt mit anderen Bewohnern des Quartiers fördern möchten.

Denken Sie dabei auch an Angebote wie Lesezirkel oder anderes?
Die Aktivierung ist ein wichtiger Bestandteil im Alltag älterer Menschen. Sie sorgt für eine bessere Lebensqualität. Es wird ein vielfältiges Programm geben, das Angebote wie Gedächtnistraining, Lesezirkel, Singen usw. beinhaltet. Auch spontane Aktivitäten werden im Alltag Platz haben. Das praktizieren wir schon heute. Mit den neuen Räumlichkeiten im Café werden mir mehr Möglichkeiten haben und auch die Gemeinschaft stärken.

Unser Grundgedanke ist, so viel Selbständigkeit wie möglich zu erhalten und so viel Betreuung wie nötig zu bieten. “
Danuta Polk
Pflegedienstleiterin MAK Tölke

 

Frau Polk, können auch andere Mieter von den Hilfsangeboten profitieren?
Ja, wir bieten in dieser Wohnanlage „Wohnen mit Service an“. Das bedeutet, dass der Mietvertrag für die Wohnung gleichzeitig ein Betreuungsvertrag mit klar definierten Serviceleistungen ist. Auch hier erbringt diese Leistungen unser ambulanter Pflegedienst MAK. Dafür haben wir mit dem Vermieter der Wohnungen einen eigenen Vertrag abgeschlossen. Der Grundservice umfasst verschiedene Bereiche wie, Organisation von Betreuung, Hausnotruf, Pflegedienst und z.B. Essen auf Rädern, Einkaufshilfen oder Haushaltskräften. Wir unterstützen die Bewohner des „Wohnen mit Service“ bei Behörden und Antragsangelegenheiten wie z.B. Mitzuschuss, Pflegeanträge etc. Ziel ist es, selbständiges Wohnen mit bedarfsgerechten Hilfen zu verbinden.

Frau Polk, was zeichnet die Pflege in Ihrem Haus aus?
Wir legen großen Wert auf eine ganzheitliche und einfühlsame Pflege, ein möglichst selbstbestimmtes Leben sowie auf fachkompetentes Pflege- und Betreuungspersonal. Die gesamte Einrichtung in der Wohngemeinschaft hat eine wohnliche Atmosphäre und ist modern, die Zimmer sind sehr hell, freundlich und großzügig. Wer möchte kann natürlich seine Möbel mitbringen. Unser Grundgedanke ist, so viel Selbständigkeit wie möglich zu erhalten und so viel Betreuung wie nötig zu bieten.

Und wie werden diese Leistungen finanziert?
Die Leistungen werden zwischen dem Mieter und dem Pflegedienst abgestimmt und der Bedarf vertraglich vereinbart. Auch die Finanzierung der zusätzlichen Wahlleistungen ist über verschiedene Kostenträger möglich. Das sind zum Beispiel die Krankenkassen, die Pflegekasse oder über die Sozialhilfe. Einige unserer Bewohner und Bewohnerinnen zahlen diese Leistungen aus eigener Tasche.

Wie dürfen wir uns Ihren Arbeitstag vorstellen?
Ich bin Ansprechperson für alle Bewohnerinnen und Bewohner, Angehörige sowie Mitarbeitende. Ich nehme ihre Anregungen auf, unterstütze sie, biete Lösungen an und organisiere gemeinsam mit den Pflegemitarbeitenden den Alltag der Bewohner. Ich koordiniere die Zusammenarbeit, sowie Schnittstellen mit interdisziplinären Diensten und achte darauf, dass ein reibungsloser Ablauf stattfindet, z.B. mit der Küche, Ärzten, Krankenhäuser, Hauswartung, Reinigung etc.

Wie ist die medizinische Versorgung gewährleistet, Herr Tölke?
Unsere Bewohnerinnen und Bewohner dürfen gerne ihre Hausärztin oder ihren Hausarzt beibehalten. Auf Wunsch kann aber auch ein Hausarztwechsel zu unseren Heimärztinnen und -ärzten stattfinden. Bei Bedarf stellen wir natürlich auch gerne den Kontakt zu Fachärztinnen und -ärzten her. Der enge Kontakt zu den Ärztinnen und Ärzten gewährleistet, dass wir rechtzeitig und fachgerecht auf Allgemeinzustandsveränderungen reagieren können.

Was ist Ihnen in der Führung der Mitarbeitenden wichtig?
Wir haben in der Pflege und Betreuung gemeinsame Ziele, die im Interesse der Unternehmung und in erster Linie zum Wohl der Bewohnerinnen und Bewohner stehen. Dabei ist jeder Mitarbeiter ein sehr wichtiger Teil, um diese Ziele zu erreichen. Motivation, Wertschätzung, Mitsprache und Weiterentwicklung der Mitarbeitenden sind dabei wichtige Faktoren.

Was denken Sie, sind die künftigen Herausforderungen in der Pflege und Betreuung?
Die Ansprüche der Gesellschaft wachsen, und wir werden immer älter. Die große Herausforderung besteht darin, ausreichendes und kompetentes Pflegepersonal zu finden. Diese Situation wird uns alle im Gesundheitswesen die nächsten Jahre beschäftigen.

Frau Polk, Herr Tölke, ich danke Ihnen für das Gespräch.
– das Interview führte Liberto Balaguer.


Info & Kontakt

Mobile Alten- und Krankenpflege MAK
Ludger Tölke
Käthe-Kollwitz-Ring 44
59423 Unna
Tel. (02303) 23254
E-Mail: kontakt@toelke-web.de

Infos zur „Pflegeinsel Potsdamer Str.“:
www.toelke-web.de/kurzzeitpflege-unna/