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Heimat braucht Respekt

Für jeden Menschen ist es wichtig, Beachtung zu erfahren und Anerkennung zu geben. Von anderen als Gleichgestellter anerkannt zu werden, liegt in der Natur des Menschen. Er will sich in jeder Gemeinschaft – von der Familie bis zur Gesellschaft – aufgehoben fühlen und sich gemäß seinen Anlagen entfalten. So ist als zentrale Form sozialer Anerkennung, „Respekt“ der Kitt der Gesellschaft. Doch hat nicht auch unsere Heimat, unsere unmittelbare Lebensumwelt und die Natur Respekt verdient?

Wir alle leben nicht im luftleeren Raum. Alles von Menschen Gemachte wie Gebäude, Straßen, Verkehrsmittel, Schulen, Organisationen oder die uns umgebende Natur prägt unser Leben und ermöglicht uns Chancen wahrzunehmen und uns zu entwickeln – oder hindert uns daran. Es liegt also in unserem eigenen Interesse unsere Lebensumwelt bewusst mitzugestalten und diese mit Respekt zu behandeln. Das unmittelbare Wohnumfeld, das eigene Quartier, ist dabei wichtigster Bezugspunkt.

Respekt heißt aber auch sich kümmern und handeln. Engagement ist ein grundlegender Wert unseres Miteinanders und ermöglicht die Identifikation von Bürgerinnen und Bürgern mit ihrem Gemeinwesen. Wer zum Beispiel seinen Unrat einfach in der Natur entsorgt, zeigt wenig Respekt und beeinträchtigt seine eigenen Lebenschancen und die seiner Kinder. Wer mutwillig Gemeineigentum beschädigt oder zerstört, missachtet die Bedürfnisse seiner Mitmenschen. Damit wird deutlich: Wertschätzung ist eine Grundhaltung des respektvollen Annehmens – sich selbst, anderen und der Umwelt gegenüber. Wertschätzung und Respekt bedeutet damit auch, Vorbild für andere zu sein – für Mitmenschen, für nachfolgende Generationen, ja für die Gesellschaft insgesamt.

Gleichzeitig müssen sich die verschiedenen Gruppen, die in einem Quartier leben, respektiert fühlen. Bei unterschiedlichen Kulturen und Nationalitäten ist dies nicht ganz einfach. Grundvoraussetzung sind hier Strukturen in einer Stadt oder in einem Quartier, die eine Mitsprache und Beteiligung gewährleisten, Orte der Begegnung und des Austauschs. Im Projekt „Soziale Stadt Unna Königsborn Süd-Ost“ ist mit der Einrichtung des Quartiersbeirates „Aktiv im Quartier!“ eine gute Grundlage zur Mitbestimmung bei der Gestaltung des eigenen Quartiers gelegt worden. Die Sitzungen sind öffentlich und jede Bürgerin und jeder Bürger kann Themen einbringen und seine Meinung zu Entwicklungen im Quartier äußern. Wer sich lieber praktisch einbringt, kann dagegen beim schon traditionellen „Frühjahrsputz in Königsborn“ am 13. April mitmachen. An diesem Tag sammeln Groß und Klein Unrat und Müll aus Grünflächen, Spielplätzen und von Wegen. Besonders Kinder lernen durch diese Aktion Respekt vor der eignen Lebensumwelt zu haben und diese wertzuschätzen.