Plätze zum Treffen, Plaudern und Verweilen tragen dazu bei, dass echte Nachbarschaft entstehen kann und ein Quartier lebendig wird. Zwischen Kieler, Magdeburger und Potsdamer Straße entsteht in den nächsten zwei Jahren ein neuer Nachbarschaftstreffpunkt. #HeimatKönigsborn zeigt die aktuellen Pläne.
Eine gute Wohnung alleine reicht für ein lebenswertes Zuhause nicht aus. Genauso wichtig ist ein Wohnumfeld, das durch seine Gestaltung und Eigenschaften dazu einlädt, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten und Gemeinschaft zu erleben.
In der Nachbarschaft zum neuen Parkquartier an der Potsdamer Straße entsteht deshalb ein neuer Quartiersplatz, der die bestehende Spielfläche am zentralen Weg zwischen Schulzentrum und Bahnhof Königsborn umgestaltet und ergänzt. Das Dortmunder Planungsbüro STADTKINDER hat im Auftrag der Kreisstadt Unna dafür einen Entwurf angefertigt. Berücksichtigt wurden dabei viele Ideen, Wünsche und Vorstellungen, die bei verschiedenen Beteiligungsveranstaltungen des Quartiersbüros von Bürgern, Kindern, Eltern und Jugendlichen in den vergangenen zwei Jahren eingebracht wurden.
Noch ist der bisher vorgelegte Entwurf nicht abschließend verabschiedet – die Politik berät noch im September. Hier und da könnte es also noch kleinere Anpassungen geben. Aber eins steht fest: Im Kern geht es darum, einen neuen, zentralen Treffpunkt zu schaffen, an dem sich alle Generationen gerne begegnen. Kommunikation und Entspannung sind dabei genauso wichtig wie Bewegung und Spiel.
Die Planungen im Detail
Der neue Quartiersplatz hat eine Ausdehnung von circa 65 x 25 m und ist damit etwa so groß wie ein olympisches Schwimmbecken. „Der Quartiersplatz ist als Mehrgenerationentreffpunkt ausgestaltet. Der gesamte Platz gliedert sich dabei künftig in unterschiedliche Bereiche, die vielfältige Nutzergruppen ansprechen“, erläutert Quartiersmanager Dennis Sakowski.
So entsteht im nördlichen Teil des Platzes ein Kommunikationsbereich – ein Bereich mit einer 60 Meter langen Bank. Sie lädt zum gemütlichen Verweilen ein oder bietet die Möglichkeit, seinen Kindern beim Spielen zuzuschauen. Einige Sitzflächen werden hier mit Arm- und Rückenlehnen ausgestattet, so dass vor allem auch für Ältere immer ein bequemes Plätzchen vorhanden ist. Ergänzt wird die Bank zudem von einem neuen Picknicktisch. Außerdem wird ein großes Schach- und ein Mensch-ärgere-dich-nicht-Spielfeld im Boden markiert. So lassen sich die beliebten Gesellschaftsspiele auch mit großen Spielfiguren im Freien spielen. Würfel und Spielfiguren sind an einer Betonstele montiert. Der Würfel funktioniert in Form einer Drehscheibe. Optisch wird der Kommunikationsbereich durch einen unterschiedlichen Pflasterbelag vom übrigen Platzbereich abgegrenzt.
In einem neuen Kleinkinderspielbereich in Nähe der langen Sitzbank befinden sich neben einer Sandbaustelle neue Spielangebote zum Klettern, Rutschen und Balancieren.
Entlang des heutigen Weges, der im Zuge der gesamten Freiraum-Umgestaltung im Quartier ebenfalls modernisiert wird, entstehen verschiedene Spielinseln: Hier gibt es zum Beispiel die beliebten Trampoline und neue Mikadostangen, die hoch in die Lüfte ragen und zum Slalomlauf und Klettern einladen. „Die Mikadostangen sind weithin sichtbar, dienen als Blickfang und sollen auf den Quartiersplatz selbst neugierig machen“, erläutert Dennis Sakowski die Idee der Freiraumplaner.
Für kleine Rennfahrer gibt es noch ein besonderes Highlight: die Rollerrennstrecke. Über sanfte Wiesenhügel am südlichen Rand des Platzes jagen zukünftig die Kinder auf ihrem Skateboard, Bobbycar oder ihren Rollschuhen die Piste entlang.
In Programm eingebettet
Das Ganze ist als Teilprojekt eingebettet in das Gesamtprogramm des „Integrierten Handlungskonzeptes Unna Königsborn Süd-Ost“. Im Zusammenspiel mit anderen baulichen und sozialen Projekten ist hierbei ein Ziel, eine abwechslungsreiche, vielfältig gestaltete und erlebbare „grüne Nachbarschaft“ zu entwickeln, bei der die ökologische Revitalisierung im Vordergrund steht. Unter diesem Begriff ist im Quartier nicht etwa nur die Wiederherstellung biologischer Vielfalt und die Aufwertung von Lebensräumen für die Tier- und Pflanzenwelt zu verstehen. „Der Mehrwert dieser Entwicklung besteht darin, die ökologischen Funktionen mit den Alltags- und Freizeiterfahrungen der Bewohnerschaft zu verknüpfen“, erläutert Sakowski.
Gemeinsame Investitionen
Das Projekt ist Teil eines vielfältigen Maßnahmenprogramms der Gesamtstrategie „Soziale Stadt Unna-Königsborn Süd-Ost“. Es wird mit EU-Fördermitteln des EFRE, aus Mitteln des Städtebauförderprogramms „Soziale Stadt“ von Bund, dem Land Nordrhein-Westfalen und der Kreisstadt Unna sowie in Kooperation mit den vor Ort tätigen Wohnungsunternehmen LEG NRW, Spar- und Bauverein Dortmund eG und der HS Unna Vermögens UG & Co. KG finanziert.
Noch mehr Veränderung
Der Neubau des Quartiersplatzes ist eine von mehreren großen Umgestaltungsmaßnahmen, die in den nächsten Jahren im gesamten Quartier anstehen. „In 2019 rollen die Bagger für die Umgestaltung des Spielplatzes im Kurpark und des Bereichs an der Döbelner Straße an. Auch ein neuer Naturspielraum wird voraussichtlich noch in 2019 entstehen. Hieran schließen sich dann unter anderem der Quartiersplatz und der Quartiersweg zwischen Bahnhof und Schulzentrum in den darauffolgenden Jahren an. Der Großteil des Wohnumfeldes zwischen Berliner Allee und Kurpark wird so bis einschließlich 2021 umfänglich modernisiert sein“, fasst Quartiersmanager Sakowski zusammen.
Wer sich die bisherigen Entwürfe noch einmal genauer ansehen möchte oder noch Fragen hat, besucht das Quartiersbüro an der Berliner Allee. Hier ist der Entwurf ausgestellt, die beiden Quartiersmanager stehen bei Fragen und Hinweisen zur Seite.