In seiner 4. Sitzung bewilligte der Quartiersbeirat „Aktiv im Quartier!“ ein tolles Musikprojekt: Schülerinnen und Schüler organisieren im Mai 2019 selbständig ein großes Familienkonzert und laden alle Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers herzlich ein – hierfür erhalten sie nun 4.000 Euro Unterstützung aus dem Aktionsfonds.
Am 04. Dezember 2018 erfuhren die Mitglieder des Quartiersbeirats, Besucher und Gäste wieder allerhand Neues aus dem Quartier. Die beiden Quartiersmanager Liberto Balaguer und Dennis Sakowski hatten gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Beirats, Ortsvorsteher Wolfgang Ahlers, in die „Brücke“ eingeladen – es standen zwei neue Anträge an den Aktionsfonds zur Abstimmung auf der Tagesordnung.
KULTUR INS QUARTIER – MUSIK FÜR DREI GENERATIONEN
Initiator des Projekts „Kultur ins Quartier! Musik für drei Generationen“ Sebastian Netta, Vollblutmusiker und Musiklehrer an der Werner-von-Siemens-Gesamtschule, stellte im Beisein seiner Schüler-AG leidenschaftlich seine Idee im Quartiersbeirat vor: „Kern des Projektes ist die Organisation eines Familienkonzertes von hoher professioneller Qualität für die Bewohnerinnen und Bewohner Königsborns. Dabei erlernen die Jugendlichen der Schüler-AG grundlegende Kenntnisse und Fertigkeiten im Bereich der Konzertorganisation. Sie lernen, vorhandene Strukturen zu nutzen und zu aktivieren, um ein Ereignis für die Menschen im Quartier zu gestalten.“Bei den Mitgliedern des Beirats stieß das Konzept des Musikevents auf positive Resonanz.
„Sind die Schülerinnen und Schüler an der gesamten Konzertplanung beteiligt,“ wollte ein Mitglied wissen. Sebastian Netta bejahte: „Uns ist es wichtig, dass die Schülerinnen bei allen Schritten, angefangen bei der Ermittlung der Zielgruppe bis hin zum Erstellen von Werbemitteln, involviert sind. Nur so können sie erfahren, was für ein großer Aufwand hinter so einer Konzertplanung steckt.“ Einige der Schülerinnen und Schüler kamen auch gleich zu Wort. „Ich habe bewusst das Projekt von Herrn Netta gewählt, weil es mich interessiert, was man bei der Organisation eines Konzertes so alles beachten muss“, schilderte ein Schüler.
Der Vorschlag einer Bewohnerin, Gruppen und Vereine aus dem Quartier aufzusuchen, um mehr über den Musikgeschmack der Menschen im Quartier zu erfahren, stieß auf Anklang. Die Beiratsmitglieder pflichteten Herrn Netta bei, dass der Konzerteintritt unbedingt kostenlos bleiben müsse, das Aufstellen einer Spendenbox jedoch eine Möglichkeit wäre, Spendengelder für die Schule zu sammeln. Quartiersmanager Liberto Balaguer erläuterte dazu: „Finanzielle Einnahmen wirken sich fördermindernd aus, d.h. mögliche Einnahmen aus Ticketverkäufen würden die Höhe der über den Aktionsfonds bewilligten Gelder reduzieren. Spenden am Konzertabend sind grundsätzlich erlaubt und zu begrüßen.“
In der sich anschließenden Abstimmung wurde die Förderung des Vorhabens mit insgesamt 4.000,00 Euro einstimmig beschlossen. Das kostenlose Konzert soll nach bisherigen Planungen am 24. Mai 2019 in der Aula der Werner-von-Siemens-Gesamtschule Königsborn stattfinden.
WI KÜRT PLATT – EIN PLATTDEUTSCHER ABEND
Die Beiratsmitglieder entschieden an diesem Abend noch über einen zweiten Antrag. Frau Wohlleb stellte ihr Projekt „Heimatsprache – Wi kürt Platt!“ den Anwesenden persönlich vor: An vier Abenden in 2019 . Auch für Menschen, die noch keine Platt-Kenntnisse besitzen, bieten die Abende eine tolle Gelegenheit, die alte Sprache kennenzulernen, sich mit anderen darüber auszutauschen und mit Nachbarn – wortwörtlich – ins Gespräch zu kommen. Die Abende werden zudem musikalisch begleitet, es kann also auch auf Platt gesungen werden. Die Beiratsmitglieder waren sich darüber einig, dass das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Identifikation der Bewohnerschaft mit dem Quartier leistet. Zudem regt es an, die Vergangenheit Königsborns Revue passieren zu lassen und sich auf eine gemeinsame Zukunft zu freuen.
Die Förderung des Projektes in Höhe von rund 1.800,00 Euro (u. a. für Honorarkosten, Raummiete, Werbung) wurde im Quartiersbeirat mit 10 Ja-, 4 Nein-Stimmen und einer Enthaltung beschlossen. Die erste Veranstaltung findet am 29. Januar statt: Hier finden Sie nähere Infos.
INFOS ZUM BILDUNGSCAMPUS
Zur Information des Beirates über die aktuellen Entwicklungen im Quartier präsentierte Herr Schroeder, Fachbereichsleiter Bauen im Kreis Unna, die Planungen und erste Entwürfe zum Bildungscampus (wir berichteten). Auf einer circa 17.900 m² großen Fläche der Anne-Frank-Realschule zwischen Platanenallee, Parkstraße und Palaiseaustraße soll in den nächsten Jahren ein zukunftsorientierter Bildungsstandort entstehen. Wegweisend sind dabei der Kreis und die Kreisstadt Unna. Der Neubau des Förderzentrums ermöglicht es, den Gesamtstandort mit den weiterführenden Schulen, Sporthallen und Berufsschulen weiterzuentwickeln. Teil des großen Campus ist auch ein Sportcampus. Dazu gehören der Neubau einer Sporthalle, die Sanierung der ehemaligen Kreissporthalle und der Bau von Street- und Beachvolleyballanlagen auf den Außenanlagen.
„Die Durchkreuzung des Gebietes soll auf kurzen Wegen, auch mit umweltverträglichen Verkehrsmitteln, möglich sein. Als gestalterische Öffnung zum Quartier soll der Eingang des Kurparks dienen“, schilderte Herr Schroeder. Im Bereich der neuen Sporthalle ist auch ein neuer Parkplatz vorgesehen. Ein Mangel an Stellplätzen ist für die Autofahrer nicht zu erwarten: Insgesamt wird sich die Anzahl der Stellplätze nicht verändern, sie werden lediglich neu oragnisiert. „Uns ist es wichtig, dass sich die Menschen sicher fühlen. Die Beleuchtung der Parkplätze und das nächtliche Beschranken der Parkplatzfläche werden dazu beitragen“, führte der Fachbereichsleiter Bauen aus. In diesem Zusammenhang erkundigten sich zwei Mitglieder, wie ein reibungsloser Verkehrsfluss gewährleistet werden könne, und ob die Planungen auch eine Beruhigung der Platanenallee vorsehen. Herr Schroeder erläuterte: „Die Zufahrt des neuen Parkplatzes erfolgt über die Platanenallee. Derzeit wird seitens der Kreisstadt die Einrichtung einer Einbahnstraßenregelung auf der Platanenallee geprüft.“ Auch die Park- und Lademöglichkeiten für umweltverträgliche Verkehrsmittel kommen nicht zu kurz. „Die Planungen sehen (teil)überdachte Fahrradstationen, Ladestationen für E-Bikes und eine Ladestation für Elektromobile vor“, so Schroeder weiter.
Passend zur Vorstellung des Projektes stellte ein Mitglied einen Antrag an den Quartiersbeirat, den Namen „Anne Frank“ nach Aufgabe der gleichnamigen Realschule auch beim Bildungscampus zu berücksichtigen. Dieser Vorschlag wird von den Mitgliedern positiv aufgenommen. Detlef Schroeder und Ortsvorsteher Wolfgang Ahlers erklärten sich dazu bereit, den Namensvorschlag an den Kreis Unna und die Politik zur weiteren Beratung weiterzugeben.
GEMEINSAM GESTALTEN
Liberto Balaguer bringt es auf den Punkt: „Der Beirat ermöglicht es, über die Entwicklungen im eigenen Wohn- und Arbeitsumfeld mitzubestimmen und dieses mitzugestalten. Hierzu können auch Bürgerinnen und Bürger beitragen, die nicht Mitglied im Quartiersbeirat sind, aber gute Ideen oder ein Projekt vorschlagen. Alle Sitzungen sind öffentlich, jeder ist willkommen! Sie können uns aber auch abseits des Beirats gerne mit Fragen löchern – sie finden uns regelmäßig im Quartiersbüro!“.
Weitere Infos:
Quartiersbüro Königsborn
Tel. 02303-7732533