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Nicht über unsere Kinder und Jugendlichen sprechen, sondern mit ihnen!

Carsten Schmidt, Jugendhilfeplaner der Kreisstadt Unna gibt in seinem Beitrag einen Ausblick auf den städtischen Kinder- und Jugendförderplan 2020:

Liebe Leser,
oft erhalte ich als Jugendhilfeplaner Fragen wie: Was wird in Unna für Kinder gemacht? Wie werden angebote in Unna umgesetzt? Was wird gemacht, damit es bei den Kindern und Jugendlichen auch ankommt? Können Kinder und Jugendliche hierbei eigentlich selbst mitgestalten? ich möchte hier einen kleinen Einblick in die Arbeit der Jugendhilfeplanung geben und die verschiedenen Beteiligungsmöglichkeiten bei der Gestaltung von Angeboten für Kinder und Jugendliche aufzeigen.

Wenn wir uns die Einrichtungen mit Angeboten in der Kinder- und Jugendarbeit in Unna-Königsborn anschauen, z. B. die „Brücke“, den „Taubenschlag“ oder den „Falken Kinderclub“, werden wir schnell feststellen, dass es viele Einrichtungen mit Angeboten für Kinder und Jugendliche gibt, die durch freie Träger (z. B. Kirchen oder Vereine), also nicht städtische Einrichtungen, umgesetzt werden. Das hat seinen guten Grund. Durch das Nachrangigkeitsprinzip in Deutschland können Städte bewusst die Aufgaben von Angeboten für Kinder und Jugendliche an freie Träger abgeben. Das soll dazu führen, dass verschiedene Konzepte und Grundausrichtungen angeboten und genutzt werden können. Diese unterschiedlichen Ausrichtungen und Angebote werden durch die Stadt gefördert und unterstützt. Das hat sich auch der Gesetzgeber zum Ziel gesetzt und deshalb seit 2006 den Kinder- und Jugendförderplan als verpflichtende Methode vorgegeben. Kinder- und Jugendförderpläne bieten den Einrichtungen eine verlässliche Planungsgrundlage für die Inhalte und die zur Verfü
gung stehenden finanziellen Mittel für die folgenden Jahre.

Die Kinder- und Jugendarbeit wird in Unna als sich immer weiterentwickelndes Projekt verstanden, so dass die sich verändernden Interessen und Lebensbedingungen der Kinder und Jugendlichen immer wieder Berücksichtigung finden. Inhaltliche Weiterentwicklungen in der Jugendarbeit werden laufend eingearbeitet.

In der Regel wird der Kinder- und Jugendförderplan alle fünf Jahre erneut diskutiert und neu aufgestellt. Dies soll auch im Jahr 2020 wieder geschehen. Dabei nimmt die Beteiligung von den Einrichtungen und Trägern der Kinder- und Jugendarbeit eine wesentliche Bedeutung ein, wissen diese doch am besten, „wo der Schuh drückt“. Auch die Verwaltung und die Politik wirken mit. Am allerwichtigsten ist jedoch die Beteiligung der Kinder und Jugendlichen: „Nicht über sie sprechen, sondern mit ihnen“, ist hierbei das Motto. Im Rahmen von Interviews, Umfragen und Erfahrungen werden die Kinder und Jugendlichen direkt angesprochen. Es geht um ihre direkten Lebenswelt: Wie sieht der Tagesablauf aus? Welche Interessen und Vorlieben haben sie? Was fehlt oder was ist besonders toll in Unna? All die dabei gewonnenen Erkenntnisse fließen im Kinder- und Jugendförderplan zusammen.

Wenn Sie eigene Kinder haben, dann ermutigen Sie sie, sich bei den Umfragen zu beteiligen. Kommen Sie auf uns zu, nehmen Sie sich etwas Zeit, um mit uns ins Gespräch zu kommen und gemeinsam das Leben in Unna weiter zu gestalten! Mit dem Kinder- und Jugendförderplan haben Sie, aber vor allem Ihre Kinder und die Jugendlichen in Unna eine Möglichkeit, die direkte Lebenswelt in Unna und im Stadtteil mitzugestalten.

 

Jugendhilfeplaner Carsten Schmidt (re.) im Gespräch mit Quartiersmanager Liberto Balaguer (li.), Foto: plan-lokal/Dennis Sakowski

 

Kontakt

Carsten Schmidt
Jugendhilfeplanung, Kreisstadt Unna
Telefon: (02303) 103 518
Mail: carsten.schmidt@stadt-unna.de