Seit geraumer Zeit tut sich was in Königsborn: Verstärkt engagieren sich Bürger, Wohnungsunternehmen, Kirche, Polizei, Verwaltung und Politik gemeinsam für das Quartier „Königsborn Süd-Ost“. Mit ihrem Engagement zeigen sie, dass es sich lohnt, hier zu wohnen, zu arbeiten und zu leben! Dies unterstützen die EU, der Bund, das Land NRW sowie die Kreisstadt Unna mit voller Tatkraft und mit finanziellen Mitteln.
Die Quartiersentwicklung ist ein sehr umfangreicher Prozess, in den viele unterschiedliche Akteure eingebunden sind, viele verschiedene Themenfelder bearbeitet werden und unterschiedliche Instrumente und Verfahren zum Einsatz kommen. Hier und da kommen deshalb schnell ein paar Fragen auf. Die am häufigsten gestellten Fragen beantworten wir in unserer FAQ-Liste:
- Warum ist Quartiersentwicklung notwendig?
- Was macht ein Quartiersmanagement?
- Welche Arbeit leistet der Quartiersbeirat?
- Was hat es mit dem Aktionsfonds auf sich?
- Nach 6 Jahren endet das Quartiersmanagement im Frühjahr 2022. Wie geht es danach weiter?
WARUM IST DIE QUARTIERSENTWICKLUNG NOTWENDIG?
Entwicklungen wie der Wandel der Altersstruktur, der langfristige Rückgang der Bevölkerung, eine steigende Anzahl von Menschen mit Zuwanderungsgeschichte, ein kontinuierlicher Abwanderungsprozess in das regionale Umland sowie fortschreitende soziale, wirtschaftliche und gesellschaftliche Wandlungsprozesse skizzieren die beeinflussenden Faktoren der Unnaer Stadtentwicklung und Stadtstruktur am Anfang des 21. Jahrhunderts. Diese Trends vollziehen sich in Unna aber nicht gleichmäßig, im Gegenteil: Auf der Ebene der einzelnen Stadtteile und Wohnquartiere sind diverse, zum Teil gegenläufige Veränderungsprozesse zu beobachten, die in unterschiedlichster Weise Herausforderungen für das gemeinsame zukünftige Handeln darstellen. Eine integrierte, auf Prävention ausgerichtete Stadt- und Stadtteilentwicklung ist am ehesten dazu geeignet, Perspektiven für die zukünftige Entwicklung einer Gesamtstadt und ihrer einzelnen Stadtteile aufzuzeigen und den oben skizzierten Herausforderungen entgegenzutreten. Die in den letzten Jahren festzustellende räumliche Segregation von Problemlagen führt dazu, dass die Stadtteil- und Quartiersebene immer weiter in den Fokus der Stadtentwicklung rückt. Das Quartier wird als das direkte Lebensumfeld der Menschen und als Ort der Kommunikation und Identifikation wahrgenommen; hier finden das Wohnen, Leben, Arbeiten, Einkaufen und die Freizeit statt. Seit dem 01.02.2016 ist das Quartiersmanagement „Soziale Stadt Königsborn Süd-Ost“ im Stadtteil aktiv, um auf Quartiersebene Strategien und Maßnahmen der integrativen Stadtteilentwicklung innerhalb eines festgelegten Förderzeitraums von drei Jahren umzusetzen.
WAS MACHT EIN QUARTIERSMANAGEMENT?
Quartiersmanagements sind ein bewährtes Instrument in Programmen der Stadtteilerneuerung und -entwicklung. Sie sind als Schnittstellen zwischen der Verwaltungs- und Quartiersebene zu verstehen. Das Quartiersmanagement ist dabei direkt im Quartier angesiedelt, um vor Ort Ansprechpartner zu haben, die gut informiert sind, Kontakte aufbauen und sich um das Vorankommen der geplanten Projekte kümmern. Aufgabe der Quartiersmanager ist es zudem, Anregungen und Ideen der Bewohnerschaft und lokalen Akteure aufzugreifen und gemeinsam mit ihnen neue Projekte anzustoßen. Dadurch werden Potenziale im Quartier gebündelt, durch die sich die Lebenssituation im Quartier verbessern kann.
WELCHE ARBEIT LEISTET DER QUARTIERSBEIRAT?
Ob ein Straßenfest, Aktionen für Kinder und Jugendliche oder ein sportliches Event – kleine Veranstaltungen können viel bewirken. Oftmals sind es gerade die Menschen in einem Stadtteil, die wissen, was in ihrem Quartier bereits gut läuft oder welche Bereiche noch einer Unterstützung bedürfen. Zur Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger in Königsborn-Süd-Ost wurde im Frühjahr 2018 ein ehrenamtlicher Quartiersbeirat gegründet. Ziel des Beirats „Aktiv im Quartier“ ist es, die Zusammenarbeit der Akteure vor Ort zu fördern und den Dialog mit der Bürgerschaft zu stärken. Zu den Aufgaben dieses Gremiums gehört es, alle Maßnahmen im Programm „Soziale Stadt“ zu begleiten, neue Ideen und Anregungen einzubringen und über die Verwendung der Mittel des sogenannten „Aktionsfonds“ zu entscheiden. Der Quartiersbeirat dient als Sprachrohr und Diskussionsforum der Bewohnerschaft und setzt sich aus Bürgern aus dem Quartier, Vertretern der städtischen Verwaltung sowie dem Ortsvorsteher, Vertretern der Wohnungswirtschaft und der im Quartier tätigen Akteursgruppen und Institutionen zusammen. Insgesamt kommen rund 20 Personen regelmäßig alle drei Monate zusammen, um sich auszutauschen. Der Quartiersbeirat besteht aus insgesamt 38 Personen – davon 19 stimmberechtigte sowie 19 Vertreter. Alle Sitzungen sind öffentlich, sodass auch alle Interessierten herzlich eingeladen sind.
WAS HAT ES MIT DEM AKTIONSFONDS AUF SICH?
Der Aktionsfonds dient der flexiblen und unbürokratischen Finanzierung kleinerer, aus dem lokalen Engagement heraus entwickelter Projekte oder Aktionen in Königsborn Süd-Ost. Im Rahmen des Aktionsfonds stehen über die Gesamtlaufzeit Fördergelder bis zu 70.000 € bereitgestellt, um Bürgerprojekte zu finanzieren. Der Quartiersbeirat entscheidet, welche Projekte gefördert werden sollen. Sie wollen sich für eine gute Idee einsetzen? Was soll besser werden? Was möchten Sie verändern, damit das Quartier lebenswerter wird? Ihr Wohnumfeld könnte besser aussehen? Hier erfahren Sie mehr über den Aktionsfonds.
NACH 6 JAHREN ENDET DAS QUARTIERSMANAGEMENT IM FRÜHJAHR 2022. WIE GEHT ES DANACH WEITER?
Mit zeitlich befristeten investiven Fördermitteln sollen Akteure vor Ort mobilisiert werden, tragfähige Strukturen für die Quartiersentwicklung zu schaffen. Wie Erfolge, Maßnahmen und Aktivitäten vor Ort nach der Förderung gesichert und weitergeführt werden können, wird unter dem Begriff „Verstetigung“ diskutiert. Der Begriff bezieht sich sowohl auf die Verfahren, mit denen der Ausstieg aus der Förderung vorbereitet wird, als auch auf konkrete Maßnahmen und Strukturen, die etabliert werden, um die weitere Quartiersentwicklung über den Förderzeitraum hinaus zu stützen. Dabei geht es sowohl darum, den gebietsbezogenen integrierten Steuerungsansatz weiterzuführen als auch um die Verankerung einzelner Projekte oder Maßnahme in neuen, von der Programmförderung losgelösten Trägerstrukturen.
Im Hinblick auf einen erfolgreichen Abschluss der Gesamtmaßnahme „Soziale Stadt“ Ende 2022 und aufgrund der auslaufenden finanziellen Förderung im Rahmen der aktuellen Städtebauförderphase arbeiten die Kreisstadt Unna und die Akteure im Quartier aktuell intensiv an der Verstetigung und Überführung der geschaffenen und etablierten Strukturen und Prozesse der sozialraumorientierten Arbeit in Königsborn. Parallel zum Abschluss und zur Verstetigung der aktuellen Förderphase stellt sich die Stadtverwaltung intern personell und strukturell neu auf.
Trotz veränderter Rahmenbedingungen braucht erfolgreiche Stadt(teil)entwicklung weiterhin ein partnerschaftliches Handeln der örtlichen Akteuren, Bürgerschaft und Verwaltung. Die Kreisstadt Unna möchte die Quartiersentwicklung in Königsborn Süd-Ost auch über die „Soziale Stadt“ hinaus mit allen Akteuren im Stadtteil sowie mit Bürgerinnen und Bürgern gemeinsam vorantreiben. Um die bestehenden Kooperationsstrukturen auch zukünftig weiterzuführen, zu festigen und auszubauen, ist weiterhin ein regelmäßiger Dialog für eine erfolgreiche Zusammenarbeit – sowohl auf gesamtstädtischer als auch auf kleinräumiger und quartiersbezogener Ebene – unabdingbar. Ein bewährtes Gremium hierzu ist beispielhaft der Königsborner Quartiersbeirat.
Abgrenzung des Gebietes „Königsborn Süd-Ost“ im Stadtteil Königsborn
Hier können Sie die Übersicht als PDF herunterladen.